-
-
Veränderungen in Schaltung 2:
-
Das in Schaltung 1 verwendete Potentiometer P1 hat
Martin in Schaltung 2 mit "Rextern"
bezeichnet bzw. ersetzt, da er den Ausgangsstrom fernsteuern
möchte.
-
Der in Schaltung 1 verwendete R2 wird in Schaltung
2 mit R4 bezeichnet, und ist nun mit 330 Ohm deutlich
hochohmiger. Dieser Unterschied resultiert hauptsächlich
daher, daß Martin bei dieser Schaltung einen
Leistungstransistor T1 (BD 802) mit relativ hohem
Gleichstrom-Verstärkungsfaktor (ca. 200 fach) verwendete.
Wenn du einen Transistor mit deutlich kleineren
Verstärkungsfaktor zu Verfügung hast, dann kann eine
Verkleinerung von R4 notwendig werden, um noch den Ausgangsstrom
von 400 mA zu erreichen. Dies hat allerdings auch Einfluß
auf die Schaltungskennlinie, weshalb Experten auch R3 abpassen
könnten (siehe Hinweise für erfahrene Elektroniker).
-
Zur Verbesserung der Schaltungskennlinie (bzw.
Genauigkeit), wurden in Schaltung 2 zusätzliche Bauteile
eingefügt, welche den Wirkungsgrad nur unwesentlich
beeinflussen. Es handelt sich um T2, R2 und R3.
-
-
Funktionsprinzip dieser Ergänzung:
-
Steigt die Kollektor-Emitter-Spannung von T1, dann
wird ein Teil des eigentlich für T1 vorgesehenen
Steuerstroms über T2 abgeleitet. Da die Basis von T1 nun
mit weniger Strom versorgt wird, fällt auch der
Ausgangsstrom. So können zu stark steigende Ausgangsströme
teilweise korrigiert werden.
-
-
Diese Schaltung ist für ca. 400 mA
Ausgangsstrom ausgelegt. Wenn die Schaltung für z.B.
wesentlich kleinere Ströme verwendet werden soll
(Einstellung mit "Rextern"), dann
wird T2 den Ausgangsstrom in bestimmten Situationen womöglich
zu stark nach unten ziehen. Dieser Effekt ist für die
später angeschlossene Lampe (Verbraucher) zwar harmlos
(bzw. sogar sicherer), kann in der Praxis aber sehr irritieren,
wenn die Lampe bei hohen Akkuspannungen dunkler, und bei fast
leerem Akku heller wird.
-
In sehr ungünstigen Fällen fließt
womöglich sogar gar kein Strom. Es währe dann also
eine Anpassung der Schaltung notwendig (siehe "Zusätzliche
Hinweise für erfahrene Elektroniker")
-
-
T2: PNP Transistor
-
kleiner Leistung und mittlerer Verstärkung.
-
Diese Schaltung wurde mit BC 178B getestet.
-
BC 556 wurde in Schaltung 3 verwendet, und sollte
hier auch einsetzbar sein.
-
-
R1: siehe Variante
1
-
-
Weitere wichtige Hinweise findest du in
der Schaltungsbeschreibung und Montagetips zu Variante
1.
-
-
-
-
-
|
|
|
- Zusätzliche Hinweise für erfahrene
Elektroniker:
-
-
Vorbemerkungen:
-
Zum Verständnis der in Schaltung 2
eingeführten Ergänzungen, sollten wir zunächst
den bereits in Schaltung 1 verwendeten Leistungstransistor T1
genauer betrachten:
-
Sobald die Schaltung den Ausgangsstrom begrenzt,
fällt am Leistungstransistor T1 eine nennenswerte Spannung
ab (Kollektor-Emitter-Spannung). Es ist auch gleichzeitig der
Spannungsabfall zwischen Schaltunseingang (Betriebsspannung) und
Schaltungsausgang. Die Höhe dieser Spannung hängt
sowohl von der Betriebsspannung, als auch vom am Ausgang
angeschlossenen Lastwiderstand ( Verbraucher) ab. Dies trifft
genauso für Schaltung 1 zu.
-
-
Problembeschreibung:
-
Wenn T1 eine ideale Kennlinie aufweisen würde,
dann hätten diese Kollektor-Emitter-Spannungsschwankungen
keinen Einfluß auf den Ausgangsstrom ( D1 lassen wir in
dieser vereinfachten Betrachtung ausnahmsweise
unberücksichtigt).
-
Weil T1 aber nicht ideal ist, steigt der
Ausgangsstrom an, wenn die Kollektor-Emitter-Spannung steigt.
-
-
Die hier verwendete Verbesserung der
Schaltungskennlinie:
-
T2 ist über R2 und R3 mit T1 verbunden. Steigt
nun die Kollektor-Emitter-Spannung von T1 über ca. 0,7V
(und somit auch der Spannungsabfall an der gesamten Schaltung),
dann steuert T2 etwas auf, wodurch ein kleiner Strom über
R3 und T2 zu R4 bzw. "Rextern" fließt.
R4 und "Rextern" bestimmen den
Basisstrom (Steuerstrom) von T1. Der über T2 einfließende
Strom zur Kenninienkorrektur verringert den über "Rextern"
und der T1-Basis fließenden Strom.
-
-
Ergebnis: Mit dieser Stromkorrektur bzw.
Bauteilergänzung steigt der T1-Kollektorstrom (somit auch
der Ausgangsstrom der Schaltung) bei höheren
Betriebsspannungen oder niederohmigen Lasten nicht mehr so
deutlich.
-
-
ein weiteres Ergebnis: Die
Kollektor-Emitter-Spannung von T1 wird dadurch noch weiter
steigen, was wiederum den T2-Strom zur Kenninienkorrektur
erhöht, den T1-Basisstrom nochmals fallen läßt,
die Kollektor-Emitter-Spannung von T1 erhöht usw.
-
Kurz gesagt: Wenn diese Rückwirkung über
T2 zu stark gewählt wird, dann schaltet der Ausgangsstrom
ganz ab (elektronische Sicherung), und schaltet erst nach einer
kurzen Unterbrechung der Betriebsspannung wieder ein. Diesen
Effekt hat Martin im provisorischen Laboraufbau zwar beobachtet,
aber nicht auf die Verwendbarkeit geprüft. Im ungünstigen
Fall wird der Ausgang möglicherweise bereits beim
Einschalten der Betriebsspannung abgeschaltet, was sie natürlich
unbrauchbar machen würde.
-
Martin hat in der oben gezeigten Schaltung einen
Kompromiß gewählt, bei dem eine kleine Delle in der
Kennlinie auftritt. Die Delle kann vermieden werden, wenn die
Rückwirkung über T2 noch geringer gewählt wird,
wodurch die Schaltung aber größere Ausgangsströme
aufweist, wenn höhere Betriebsspannungen oder z.B. ein
Kurzschluß am Ausgang auftritt.
-
-
Die stärke der Kennlinienkorrektur wird
hauptsächlich von R3 bestimmt. R2 und der
Verstärkungsfaktor von T2 haben ebenfalls erheblichen
Einfluß. In der Praxis bewährte sich mit R3 die
allgemeine Intensität der Kennlinienkorrektur festzulegen,
und mit R2 den zu beeinflussenden Kennlinienbereich (an welcher
Stelle, und über welchen Bereich der Kennlinie sich die
Korrektur überwiegend erstrecken soll). Wird R2
verkleinert, dann wird der beeinflußte Bereich schmaler (
ggf. die "Delle") und verschiebt sich nach links. Eine
Vergrößerung von R2 verbreitert den beeinflußten
Kennlinienbereich, und verschiebt den Haupteinfluß nach
Rechts.
-
-
keine korrekte Gegenkopplung:
-
Auch bei dieser Schaltung 2 wurde keine korrekte
Gegenkopplung verwendet, da hier nicht der Ausgangsstrom als
Basis für den Strom zur Kenninienkorrektur verwendet wird.
Es wird lediglich die Kennlinie von T1 korrigiert. Der
erhebliche Temperatureinfluß wird bestenfalls teilweise
indirekt korrigiert, weshalb die Schaltung wohl nicht
kommerziell zu verwenden sein dürfte.
-
In der Literatur wird oft eine
Schaltung gezeigt, bei welcher ein Gegenkoppel-Widerstand am
Emitter von T1 angeschlossen ist. (siehe z.B. den externen Link:
http://de.wikipedia.org/
... ). Dieser Widerstand hat viele
Vorteile, bewirkt aber erhebliche Spannungsverluste. Martin hat
bei den auf unserer Seite beschriebenen Schaltungen bewußt
auf diesen Widerstand verzichtet, damit er mit kleineren
Akkuspannungen verlustarm arbeiten kann. Dabei wird als Nachteil
ein höherer Justageaufwand, eine ungenauere
Strombegrenzung, und ein höherer Temperatureinfluß in
Kauf genommen.
-
Achtung: Eine Erwärmung von T1 erhöht den
Ausgangsstrom!
-
Es muß daher auf eine besonders gute Kühlung
von T1 geachtet werden!
-
Da eine hohe Kollektor-Emitter-Spannung von T1
sowohl mehr Wärme erzeugt, als auch über T2 zu einer
Reduzierung des Ausgangsstromes führt, kann bei guter
Bauteilabstimmung der Temperatureinfluß in Grenzen
indirekt reduziert werden.
-
-
Weitere Hinweise zur Schaltung findest du
auch in der Schaltungsbeschreibung und Montagetips zu Variante
1 .
-
-
Schaltung 2.2: kleinerer
Betriebsspannungseinfluß:
Martin hat bei diesem Prototyp die LED "D1"
durch ein zweipoliges Referenzspannungs-IC (2,5V) ersetzt.
Nachteil ist der höhere Preis, und die nun fehlende
optische Kontrolle bei der optimierung von R1.
Praktischer währe dann wohl doch ein negatives
Spannungsregler-IC (wie in Variante
3 verwendet), da dann auch die
Optimierung von R1 entfällt. -
Bauteil-Datenblätter sind auf diversen
Internetseiten verfügbar. Martin verwendete diesen externen
Link: http://www.datasheetcatalog.net/de/
-
|